Sowohl Mendelssohn als auch Weinberg wurden aufgrund ihrer jüdischen Herkunft Opfer des Nationalsozialismus. Der eine wurde postum diffamiert, seine Denkmäler wurden geschleift. Der andere musste als 19-Jähriger während des deutschen Überfalls auf Polen 1939 aus Warschau vor den Nazis in die Sowjetunion fliehen. Die Rolle Dimitri Schostakowitschs in diesem Kontext lenkt den Blick auf Unterdrückung und Vernichtungsgelüste, die geistiges Leben vielerorts auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weiterhin geprägt haben: Während der landesweiten antisemitischen Kampagne unter Stalin im Jahr 1952/1953 wurde Weinberg inhaftiert. Er wäre dem Regime wahrscheinlich zum Opfer gefallen, wenn sich sein Mentor und Freund Schostakowitsch nicht für ihn eingesetzt hätte.
Als Schostakowitsch im Jahr 1960 den sächsischen Kurort Gohrisch aufsucht, wo er sein Achtes Streichquartett komponiert, tut er dies im Kontext der Repressionen, denen er sich, im autoritären System der Sowjetunion lebend, ausgesetzt sah. Die Internationalen Schostakowitsch-Tage Gohrisch schreiben dazu: »Das Streichquartett Nr. 8 ist ein äußerst tragisches, persönlich gehaltenes Werk, das er – wie aus einem erst viele Jahre nach seinem Tod veröffentlichten Brief an Isaak Glikman vom 19. Juli 1960 hervorgeht – als ein ›Requiem‹ für sich selbst verstand«. Unter Schostakowitschs 15 Streichquartetten ist das achte dasjenige, das heute am meisten aufgeführt wird. Es legt Zeugnis davon ab, wie der zwischen Anpassung und Opposition changierende Komponist selbst Opfer wurde – Opfer der Gratwanderung zwischen Duldung und Ächtung der Machthaber. So gesehen, umkreist das Konzertprogramm des Quatuor Danel das Thema »Verbotene Musik« im doppelten Sinne.
Programm:
Felix Mendelssohn-Bartholdy: Streichquartett Nr. 6 in f-Moll, op. 80
Dimitri Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 8 in c-Moll, op. 110
Mieczysław Weinberg: Streichquartett Nr. 6 in e-Moll, op. 35
Aperçu des rendez-vous
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Es gibt Parkmöglichkeiten in der Dresdener Straße (gegen Gebühr)
Öffentliche Verkehrsmittel
Informationen zur Anreise mit Bus oder Straßenbahn finden Sie auf der Seite der Görlitzer Verkehrsbetriebe: https://www.goerlitztakt.de/de/
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Auteur(e)
Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH
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Das Landschaftswunderland Oberlausitz
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