Wie erfolgt die Anreise?
Eine ca. zwei Kilometer lange Niederung erstreckt sich westlich von Enger. Der hier ursprüngliche feuchte (Bruch-)Wald lag etwa 50 m niedriger als die Landschaft ringsum. Der Wald wurde schon vor Jahrhunderten gerodet, um Grünlandnutzung mit Weidevieh betreiben zu können.
Das „Enger Bruch“ war eine „Gemeinheit“, d.h. über 80 Bürger hatten das Recht, ihr Vieh auf die Flächen zu schicken, die um 1792 etwa 63,5 ha umfassten. Unter Friedrich dem Großen wurden die Gemeinheiten abgeschafft und die Ländereien unter den selbständigen Bauern aufgeteilt. Die Proteste dagegen gipfelten in dem „Aufstand der Frauen von Enger“, als im Juli 1803 die preußischen Landvermesser von über 100 bewaffneten Frauen von Heuerlingen und Bauern mit Gewalt aus dem Bruch vertrieben wurden. Aller Protest nützte aber nichts; die Vermessung wurde mit Polizeischutz durchgeführt und 1806 waren die Flächen aufgeteilt.
Der Aussichtsturm im Naturschutzgebiet bietet gute Beobachtungsmöglichkeiten - während der Zugzeiten im Frühjahr und im Herbst lassen sich seltene Vogelgäste im Bruch nieder. Das Enger Bruch hat eine überregionale Bedeutung als Trittsteinlebensraum - quasi eine Raststätte für die vielen Zugvögel. Über 185 Vogelarten wurden seit 1960 hier schon festgestellt, neben den auffälligen Kranichen viele Entenarten wie Krick-, Knäk- und Löffelente. Dazu kommen Kampfläufer, Bekassine, Waldwasserläufer - die feuchten, überschwemmten Bereiche im Bruch haben es ihnen angetan.
In der Brutzeit sind vor allem Wasserralle, Rohrammer, Teichrohrsänger, Kuckuck und Rohrweihe Bewohner des Bruches. Aktuelle Vogeldaten finden sich auf der Homepage www.ornitho.de, die von Vogelkundlern in Enger eingerichtet wurde. Eine Liste aller beobachteten Vogelarten kann unter www.bshf.de heruntergeladen werden
Weitere Infos: www.fahr-im-kreis.de
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Biologische Station Ravensberg im Kreis Herford e.V.
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