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Tatsächlich war die Ausbildung zum Gladiator hart und ähnelte dem Hochleistungssport. Der Kampf an speziellen Waffen erforderte Kraft, Geschicklichkeit und Taktik. Teils jahrelang wurden die Gladiatoren trainiert, um im Amphitheater bestehen zu können – damit waren sie viel zu wertvoll, um sie bei einer Niederlage einfach zu töten. Weit häufiger wurden sie begnadigt, vor allem dann, wenn sie einen spannenden, mutigen und würdevollen Kampf geliefert hatten, der das Publikum begeisterte. Erfolgreiche Gladiatoren stiegen zu regelrechten Superstars auf – und es bestand die Chance, sich von dem Anteil am Erlös ihrer Siege irgendwann frei zu kaufen.
Die Ausstellung basiert auf einer Wanderausstellung, konzipiert vom Archäologischen Museum der Stadt Kelheim. Lebensgroße Figuren von Gladiatoren mit ihrer unterschiedlichen Ausrüstung vermitteln ein anschauliches Bild der einzelnen Gladiatorengattungen und der Art und Weise, wie bzw. in welchen Konstellationen der Kampf in der Arena stattfand. Von der Beliebtheit einzelner Kämpfer zeugen erhaltene Graffiti des 1. Jh. n. Chr. mit Darstellungen von Gladiatoren – oft mit ihrem Namen und der Anzahl ihrer Siege versehen, die Fans an Häuserwänden der antiken Städte hinterlassen haben. Ergänzend zur Wanderausstellung beleuchten über 30 Objekte aus Museen in Frankreich und Rheinland-Pfalz sowie dem Landesdenkmalamt des Saarlandes und der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz zentrale Facetten des Themas.
Teile von Arztbestecken aus dem Historischen Museum der Pfalz Speyer geben Zeugnis von den Behandlungsmöglichkeiten verschiedener Verletzungen. Zudem vermitteln Darstellungen von Gladiatoren auf verschiedenen Objektgattungen (u.a. kleine Statuetten und Öllämpchen) das vorherrschende Körperbild.
Ein weiterer Fokus wird auf die Popularität der Kämpfe an sich und den Ablauf eines Spektakels gelegt. Zentrales Objekt zur Veranschaulichung dieser Thematik ist der Mosaikfußboden der römischen Villa in Nennig, das in drei Detail-Repliken sowie als Gemälde in der Ausstellung präsent ist, sowie die originalen Gladiatoren-Mosaike aus dem Musée de la Cour d’Or in Metz.
Die musikalische Begleitung der Kämpfe, die eine wichtige Rolle in der Erzeugung von Spannung in der Arena spielte, wird u.a. durch die Rekonstruktion einer antiken Orgel vom Leibniz-Zentrum für Archäologie visualisiert. Das Thema der Tierhetzen, die am Vormittag stattfanden, wird durch eine kleine Figur, die den Angriff eines wilden Löwen auf einen Menschen zeigt, in seiner ganzen Dramatik greifbar.
Abschließend widmet sich die Ausstellung interaktiv der Reflexion ausgewählter Themen, wie der Präsenz von Frauen in der Arena und dem Superstar-Kult, der die Gladiatoren umgibt. Eine Mal- und eine Fotostation für Kinder ergänzen diesen Bereich.
Öffentliche Führungen
sonntags, 16-17 Uhr
Kosten: 3,- € zzgl. Eintritt
Terminübersicht
Dienstag, den 26.11.2024
10:00 - 18:00 Uhr
Mittwoch, den 27.11.2024
10:00 - 20:00 Uhr
Donnerstag, den 28.11.2024
10:00 - 18:00 Uhr
Gut zu wissen
Preisinformationen
Erwachsene: 5,00 €
Ermäßigt: 3,00 €
Jugendliche bis 18 Jahre, Schüler*innen und Studierende Eintritt frei: 0,00 €
Dienstagnachmittag ab 15 Uhr & jeden 1. Sonntag im Monat: Eintritt frei: 0,00 €
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