Eulenpfad - Baumlehrpfad Barmer Anlagen

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1,50 km lang
Rundweg
Schwierigkeit: leicht
Kondition: leicht
Tolles Panorama
Wandern
  • 0:30 h
  • 1,50 km
  • 62 m
  • 56 m
  • 200 m
  • 258 m
  • 58 m
  • Start: Barmer Anlagen Wuppertal, nördlicher Parkeingang
  • Ziel: Barmer Anlagen Wuppertal, nördlicher Parkeingang
Der Baumlehrpfad in den Barmer Anlagen: Ein attraktives Ausflugsziel für die ganze Familie
Der Baumlehrpfad in den Barmer Anlagen in Wuppertal lädt Besucherinnen und Besucher auf eine spannende Erkundungstour ein und verschafft ihnen einen unterhaltsamen und informativer Aufenthalt in einer idyllischen Grünanlage. Er trägt zur naturkundlichen und kulturgeschichtlichen Bildung von Jung und Alt bei und ist ein attraktives Ausflugsziel für die ganze Familie.
Auf grünen Tafeln werden Gästen einprägsam und anschaulich vielfältige Kenntnisse über 34 Baumarten aus der ganzen Welt vermittelt. Neben biologischen Informationen erhalten sie Kenntnisse über kulturhistorische Nutzungen der Bäume durch uns Menschen von der Steinzeit bis heute. Zudem erfährt man Wissenswertes über die Bedeutung der Gehölze als Lebensraum für viele Tiere und welchen Einfluss sie auf die wirtschaftliche Entwicklung der Bergischen Region besaßen.
Der Pfad ist kostenfrei und ganzjährig für die Öffentlichkeit zugänglich. Er verläuft durch eine abwechslungsreiche Parklandschaft, die artenreiche Gehölze, weitläufige Wiesen, schattige Alleen, ruhige Teiche und Aussichtspunkte mit grandiosem Panoramablick auf die Stadt bietet.
Die Barmer Anlagen befinden sich im Besitz vom Barmer Verschönerungsverein e.V. (gegr. 1864) und sind mit 100 Hektar der zweitgrößte private Park Deutschlands. Durch ihre zentrale Lage im Wuppertaler Stadtteil Barmen sind sie ein beliebtes Naherholungsgebiet und können von der Barmer Innenstadt sowie vom Bahnhof Barmen aus fußläufig erreicht werden.
Lehrreicher und erholsamer Rundgang durch eine artenreiche Baumsammlung
Der Baumlehrpfad führt durch eine bedeutsame Baumsammlung, die ab 1864 nach den Plänen des Landschaftsarchitekten Joseph Clemens Weyhe im nördlichen Teil des Parks gestaltet wurde und über 70 verschiedene Gehölzarten beinhaltet.
Der Pfadrundgang präsentiert auf einer Strecke von ca. 2,3 Kilometern 34 ausgewählte Baumarten, deren individuelle Eigenschaften auf Tafeln bildreich beschrieben werden. So können Besucherinnen und Besucher die Form- und Farbenvielfalt der Gehölze auf einem entspannten Spaziergang durch den weitläufigen Park das ganze Jahr über eigenständig erkunden.
Der Pfad stellt neben heimischen Nadel- und Laubbäumen wie Rotbuche, Lärche, Traubeneiche und Sommerlinde auch ausgefallene Gehölze aus fernen Regionen vor wie Urweltmammutbaum, Riesenmammutbaum, Zuckerahorn, Atlaszeder, Lebkuchenbaum oder Ginkgo. Einige Bäume gelten als „lebendes Fossil“, da ihre Art bereits seit Millionen von Jahren auf unserem Planeten existiert. Manche Gehölze sind echte Raritäten, da sie weltweit nur selten vorkommen. Überdies erlangt man Kenntnisse über Bäume, die in ihren Herkunftsgebieten Rekorde aufstellen, da sie dort zu den höchsten, ältesten oder mächtigsten Exemplaren der Welt heranwachsen können.
Im Verlauf des Pfadrundgangs werden auch Folgen des Klimawandels auf bestimmte Gehölze aufgezeigt, die in ihren Heimatregionen unter extremen klimatischen Bedingungen leiden. Sie fallen oftmals Trockenheit, Schädlingen, Krankheiten oder Abholzungen zum Opfer, so dass sie vom Aussterben bedroht sind. Ihr Vorkommen im Park gleicht daher einem wertvollen Schatz der biologischen Vielfalt und erlaubt es Jung und Alt, entlang der Pfadroute einigen Vertretern der letzten Baumbestände zu begegnen, die auf der Erde noch vorhanden sind.
Themenreiche Pfadroute
Die grünen Pfadtafeln decken vier Themenbereiche in Bezug auf die Bäume ab:
In kompakten Steckbriefen werden wichtige botanische Merkmale der Gehölze wie Herkunftsgebiet, Alter oder die Namensbedeutung erklärt. Pflanzliche Bestandteile wie Blätter, Blüten oder Früchte, die sich im Jahresverlauf verändern können, sind dank detailreicher Abbildungen ganzjährig erkennbar, so dass sich ein Pfadbesuch zu jeder Jahreszeit lohnt.
Als zweites Thema vermittelt der Pfad vielfältige kulturelle und wirtschaftliche Nutzungen der Bäume und verdeutlicht, wie sie die Menschheitsgeschichte bis zur Gegenwart beeinflussten. So ist ihr Holz ein wichtiger Rohstoff, der seit Langem vielseitige Verwendung findet, zum Beispiel als Baumaterial oder Brennstoff. Es diente auch zur Fertigung der ersten Räder, die als Meilenstein der Mobilität gelten. Überdies werden zahlreiche Produkte wie Heilmittel und Lebensmittel von Bäumen gewonnen. Bereits die Neandertaler besaßen besondere Kenntnisse über nützliche Baumerzeugnisse und setzten etwa zähes Birkenpech als Klebstoff ein.
Viele Gehölze sind außerdem mit besonderen regionalen Bräuchen und Traditionen verbunden, die teilweise zum immateriellen Kulturerbe zählen, wie die Pecherei oder die Flechthecke.
Zudem dienen Bäume als Inspiration für allerhand Werke der Literatur, Musik oder Kunst und kommen in den Texten zahlreicher Lieder, Gedichte und Sagen vor, die auf einzelnen Pfadtafeln auch wiedergegeben werden.
Der Pfad erläutert als drittes Thema, welche Bedeutung Gehölze für die industriegeschichtliche Entwicklung der Bergischen Region und der Stadt Wuppertal besaßen. So verhalfen früher hölzerne Webstühle der heimischen Textilindustrie zum wirtschaftlichen Erfolg, wuchtige Wasserräder kamen ehemals in zahlreichen Kotten und Schleifhämmern zum Einsatz und Fachwerkhäuser aus Eichengebälk prägen bis heute die Kulturlandschaft im Bergischen Land.
Als viertes Thema verbindet der Pfad Flora und Fauna. Die Tafeln stellen dabei bildreich verschiedene Vögel, Säugetiere und Insekten vor, welche die Bäume von der Wurzel bis zur Spitze als Lebensraum und Nahrungsquelle nutzen. Mit etwas Glück kann man einige von ihnen sogar während des Pfadbesuchs im Park entdecken.
Alte Baumriesen dienen als naturkundliche Anschauungsobjekte und Klimaschützer
Während der Pfadbegehung trifft man sowohl auf junge Nachpflanzungen als auch auf alte Bäume, die das Gelände bereits vor der Parkgründung besiedelten oder zu den Erstpflanzungen zählen. Die mächtigen Baumriesen weisen dicke Stämme mit knorriger Borke und prächtige Baumkronen auf, deren dichtes Blätterdach teils bis zum Boden reicht, so dass man sich darunter sogar verstecken kann. Ihre imposante Erscheinung zieht alle Gäste in den Bann und macht den Pfadbesuch zu einem eindrucksvollen Erlebnis.
Die majestätischen Gehölze erzeugen nicht nur eine malerische Parklandschaft, sondern eignen sich aufgrund ihrer ausgeprägten biologischen Merkmale auch als naturkundliche Anschauungsobjekte. Überdies tragen sie zum Klimaschutz bei und leisten einen Beitrag zum Naturschutz. So kann ihr massiges Blattwerk große Schadstoffmengen aus der Umgebung filtern und die Luftqualität verbessern. Ihre reich verzweigten Äste bieten zahlreichen Vögeln eine geschützte Nistgelegenheit. Einige Bäume gelten außerdem als „bienenfreundlich“, da ihre Blütenpracht im Frühling große Mengen an kostbarem Nektar und Pollen liefert. Beides wird von den fleißigen Insekten zur Nahrungsversorgung und Honigproduktion benötigt und sichert ihr Überleben.
Der Baumlehrpfad ist damit ein echter Anziehungspunkt für alle Pflanzen- und Naturliebhaber und stellt ein ideales Ziel für bildungsorientierte Touren dar, beispielsweise für naturwissenschaftliche Exkursionen, Wanderungen oder Schulausflüge.
Hintergründe, Ziele und Entwicklung des Baumlehrpfads
Der Baumlehrpfad ist ein spendenfinanziertes Projekt vom Barmer Verschönerungsverein e.V. und wurde nach zweijähriger Vorbereitungszeit im November 2022 mit vielen Sponsoren eröffnet.
Er hat zum Ziel, die historische Baumsammlung für alle sichtbar zu machen, die Aufenthaltsqualität und den Erholungswert im Park zu erhöhen und eine Bildungsmöglichkeit für Kinder zu schaffen, so dass er von Familien, Vereinen oder pädagogischen Einrichtungen zur aktiven Freizeitgestaltung oder als außerschulischer Lernort genutzt werden kann.
Zum Gelingen des Lehrpfads trugen über 40 Privatpersonen, Unternehmen, Stiftungen, Vereine und weitere Institutionen als Sponsoren bei, deren Spendensumme von über 13.000 € die Umsetzung ermöglichten und die auf zahlreichen Tafeln namentlich erwähnt werden. An dem Projekt beteiligten sich zudem über 80 Bildgeber, deren besonderes Bildmaterial die Informationen auf den Tafeln eingängig und leicht verständlich vermittelt. Hierzu zählen u.a. teils internationale Museen, Unternehmen, Nationalparks, Vereine, Städte, Kirchen und Universitäten. Das Pfadkonzept sowie die Inhalte der grünen Tafeln wurden vom Mitglied Eva Klempert ehrenamtlich erstellt und mithilfe einer Designagentur grafisch umgesetzt.
Start und Ziel des Pfadrundgangs
Start- und Ziel des Pfadrundwegs durch die Barmer Anlagen ist der nördliche Parkeingang an der Heinrich-Janssen-Straße/Ottostraße. Dort zeigt eine Übersichtstafel den Pfadverlauf an. Sie können dem Pfad auf zwei unterschiedlich langen Rundwegen folgen:
  • Der „Eichhörnchenpfad“ präsentiert 14 Bäume auf einem ca. 730 Meter langen Rundweg durch den Bereich der unteren Anlagen. Er ist recht steigungsarm und eignet sich daher auch zur Begehung mit Kinderwagen.
  • Der „Eulenpfad“ beschreibt weitere 20 Bäume und führt auf einem ca. 1,6 Kilometer langen Rundweg bis in den Bereich der oberen Anlagen hinauf. Auf teils steilen Wegen überwindet er dabei ca. 60 Höhenmeter und ist eher anspruchsvoll.
Zur besseren Orientierung weisen die Pfadtafeln die passenden Tiersymbole mit Baumnummern auf.
Der Pfad ist beschränkt barrierefrei.

Gut zu wissen

Beste Jahreszeit

geeignet
wetterabhängig

Toureigenschaften

  • Beschilderung

  • Familienfreundlich

  • Gute Anbindung an ÖPNV

  • Kulturell interessant

  • Rundweg

  • Wintertauglich

  • Überwiegend sonnig

Weitere Infos

Das Betreten der Parkanlage ist zu folgenden Zeiten gestattet:

Mo - So: Ab 6.00 Uhr morgens bis Sonnenuntergang, spätestens jedoch 22 Uhr.

Für die Nutzung gilt die Parkordnung vom Barmer Verschönerungsverein e.V.: https://www.barmer-anlagen.de/parkordnung/

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GPX Daten erstellt von Bastian Dette

Ansprechpartner:in

Barmer Verschönerungsverein e.V.
Untere Lichtenplatzer Str. 84
42289 Wuppertal

Autor:in

Bergisches Land Tourismus Marketing e.V.
Stöcken 19
42651 Solingen

Organisation

Bergisches Land Tourismus Marketing e.V.

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Anfahrt

Barmer Verschönerungsverein e.V.
Untere Lichtenplatzer Str. 84
42289 Wuppertal