Wie erfolgt die Anreise?
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- 04:00 h
- 123 m
- 123 m
- 162 m
- 203 m
- 41 m
- 11,12 km
- Start: Weichaer Hof, Hauptstraße 24, 02627 Weißenberg OT Weicha
- Ziel: Weichaer Hof, Hauptstraße 24, 02627 Weißenberg OT Weicha
Im Wechselspiel von Licht und Schatten schlängelt sich das Löbauer Wasser durch das Felsental der Gröditzer Skala. Der Eisvogel brütet in seiner Höhle am Bach, Fledermäuse tanzen im nächtlichen Mondlicht und der kleine Zaunkönig begrüßt mit einem lauten Trillern die Wanderer aus der Ferne. Das Naturschutzgebiet zwischen den Orten Weicha und Gröditz ist eines der letzten Zeugen eiszeitlicher Veränderungen in der Region. Mit ihren Gesteinsformationen, Wassern und lichten Wäldern bietet die Skala ein einmaliges Naturerlebnis.
Über der Skala thront im Westen stolz die "Weiße Perle", das Schloss Gröditz. Der aufwendig restaurierte Schlosspark ist durch die Einbeziehung einer altslawischen Schanzenanlage von besonderem regionalhistorischen Wert.
Längst ruhende Wassermühlen umgeben das Dorf Gröditz. Entlang einer stillgelegten Bahnstrecke eröffnet sich dem Wanderer auf einem steinernen Viadukt eine beeindruckende Weitsicht. In Weißenberg führt der Weg zum Museum "Alten Pfefferküchlerei".
Gut zu wissen
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Die Gröditzer Skala ist mit ihren Felsenklüften ein besonderes Kleinod in der eher flachwelligen bis hügeligen Oberlausitzer Heide-und Teichlandschaft.
- Die Tour beginnt im Ortsteil Weicha der Stadt Weißenberg. Parkmöglichkeiten gibt es an der alten Parkmauer des ehemaligen Herrenhauses in Weicha.
Das Herrenhaus wurde um 1700 von der polnischen Adeligen Anna Helena von Nimptsch erbaut. Das Herrenhaus entstand auf dem Rittergut Weicha, das bereits seit dem Jahr 1241 existierte. Als Rittergut wurde es allerdings erst ab dem Jahr 1563 bezeichnet, davor nannte man es Rittersitz. Das Herrenhaus hatte im Laufe der Zeit verschiedene Besitzer. Dazu zählten die Familie von Broizen und die Familie von Heynitz. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Rittergut aufgelöst und ging an mehrere Bauern aus der Umgebung. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde im Herrenhaus ein Altenheim unterbracht, das bis zum Jahr 2003 betrieben wurde. Heute vereint der Weichaer Hof zertifzierte Ferienwohnungen, ein Inklusionsbetrieb, ein Restaurant, Catering, Reitunterricht und therapeutische Praxen. Im ehemaligen Herrenhaus findet man heute einen Gewölbekeller mit Sonnenterrasse. Außerdem können Säle angemietet werden. In unregelmäßigen Abständen finden Veranstaltungen und Feste statt.
Der Park ist im englischen Stil errichtet. Eine vorhandene Schanze wurde in das Ensemble integriert. - Besucher wenden sich wieder 100 Meter in Richtung Ortsausgang (Richtung Weißenberg) bis ein Weg zur ehemaligen Wuischker Mühle (die Ruine ist komplett abgetragen) nach links abbiegt. Diesem Mühlenweg folgen Wanderer etwa 400 Meter bis zum einem Abzweig, der links in die Gröditzer Skala abbiegt. Der mit einem gelben Strich gekennzeichnete Wanderweg führt direkt bergab zum Löbauer Wasser.
Die Gröditzer Skala ist ein Durchbruchstal des Löbauer Wassers, dass sich 30-40 Meter tief in die Quarzglimmerfelsen der Lausitzer Grauwacke eingeschnitten hat. Die Felsen sind stark umgebildet und bieten einen guten Einblick in den geologischen Aufbau dieses Gebietes. Im 19. Jahrhundert wurde der Weichaer Teil zu einem Landschaftspark umgestaltet. 1936 kam er in den Besitz des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz. 1938 wurde daraus das Naturschutzgebiet Gröditzer Skala. 1961 wird die gesamte Skala zum wertvollen Landschaftsraum in der Oberlausitz erklärt. - Unten angekommen führt der Weg über eine interessante Holzbrücke (Begehen auf eigene Gefahr) zum rechten Ufer des Löbauer Wassers. Der Weg biegt nach links ab in Richtung Gröditz. Der Weg ist mit dem roten Strich und dem Pilgerwegzeichen (Symbol = Muschel) markiert.
- Nach einigen hundert Metern gabelt sich der Weg. Der mit dem rot markierten Strich ausgezeichnete Weg führt ein Stück aus dem Wald in die Offenlandschaft hinaus. Wanderer nutzen hingegen den Pilgerweg, der weiter eng am Ufer des Löbauer Wassers entlangführt.
- An der Gabelung folgt der Weg der Beschilderung Pilgerherberge & Pension und führt steil bergauf zur „Weißen Perle", dem Schloss Gröditz. Wanderer können sich hier näher zum Schloss informieren.
Im 13. Jahrhundert wurde Gröditz als Rittergut erstmalig erwähnt. Als Schlossgründer im Jahr 1222 gilt Hans von Klüx. Im Lauf der Jahrhunderte wurde die Burg erweitert, verändert und immer wieder in andere Eigentumshände gegeben.Ende des 19. Jahrhunderts erwarb die Familie von Krauss die Ländereien und das Schloss. Sie wurden allerdings zu Kriegsende im Jahr 1945 enteignet. Seit 1949 diente es u. A. als Tuberkuloseheilanstalt.
2006 erwirbt Beat von Zenker zu Pommritz, Großneffe von Gerda von Krauss, das Anwesen. Auch der Förderverein "Pro Gröditz" wird gegründet und gemeinsam mit vielen Vereinsmitgliedern begann nun eine beispiellose Aufbauarbeit, um das Schloss und das gesamte Ensemble zu erhalten und es wieder in eine denkmalpflegerische Einheit zurückzuführen.
Im barocken 3-Etagigen Schloss, das unmittelbar am steil abfallenden Hochufer des Löbauer Wassers verläuft, wurden die Räume mit historischen Möbeln ausgestattet. Stuckarbeiten, neue Dielen, Fenster und Türen lassen die Säle nun im neuen Glanz erstrahen. So dient der "Blaue Salon" heute auch als Außenstelle des Weißenberger Standesamtes und im "Großen Gartensaal" können Feierlichkeiten für ca. 70 Personen stattfinden. Die Parkanlage lädt mit einem alten Baumbestand, einer Streuobstwiese, vielen Plätzen mit Bänken, wunderschön angelegten Rosenbeeten und vielen Details zu einem ausgiebigen Spaziergang ein.
Die Idee der Pilgerherberge im Areal des ehemaligen Ritterguts Gröditz wurde 2005 zwischen dem damaligen Superintendenten Pappai und Herrn Beat v. Zenker geboren. Das ehemalige Waschhaus von 1954 bot sich dafür an. Nach Rückbau nicht denkmalsgerechter Häuserzeilen musste das Waschhaus von Grund auf mit viel Mühen erneuert werden. Dabei wurden auch alte Teilelemente wie das heutige Eingangsportal gerettet.
Die Pilgerherberge "Sante Martha" steht heute unter der Schirmherrschaft der Schweizer Johanniter und bietet ganzjährig Übernachtungsmöglichkeiten an. Anschließend führt der Weg "Am Schloss" vorbei an einem überdachten Rastpavillion. An der nächsten Gabelung führt der Weg "Alter Berg" nach links bergab.
- Unten angekommen biegt man "An der Skala" nach rechts ab und nach wenigen Metern gleich wieder nach links auf die "Neue Straße".
- An der Hauptstraße "Neue Straße" wenden sich Wanderer nach links und folgen der Straße über eine Stahlbrücke über das Löbauer Wasser. Etwa 200 Meter nach der Brücke führt der Wegweiser nach links in Richtung eines Gehöfts, Wanderer jedoch laufen gleich rechts einen Wiesenhang hinauf (am Geländer entlang) und biegen hinter den Fichten links ab.
- Nach einiger Zeit gabelt sich der Weg in einen oberen und einen unteren Weg, die Tour folgt dem "Oberer Weg", der abschnittsweise stark an einen Baumwipfelpfad erinnernt.
- Nach etwa 20 Minuten erreichen Wanderer die Holzbrücke, die über das Löbauer Wasser führt. Hier besteht die Möglichkeit, die Tour abzukürzen und bergan wieder nach Weicha zum Ausgangspunkt der Tour zu laufen.
- Die große Tour verläuft nun in die andere Richtung nach Weißenberg. Dazu überqueren Wanderer die Holzbrücke erneut und biegen diesmal nach rechts in Richtung Wuischke ab. Der Weg ist mit dem gelben Punkt markiert.
Der zweite Teil der Tour ist dem historischen Wirtschaften in der Region gewidmet. Das Müllerhandwerk hatte in der Gegend um das Löbauer Wasser große Tradition. Heute lässt sich nur noch erahnen, welche Bedeutung die Gegend um Weißenberg für die Versorgung der gesamten Region hatte. Zahlreiche Wasser- und Windmühlen liegen an dem etwa 30 km langen Mühlenweg, von dem die Tour nur auf einem kleinen Teil entlangführt. - Nach etwa 5-10 Minuten biegt der Weg an einem roten Geländer links bergauf ab und folgt nun der stillgelegten Bahnstrecke zwischen Radibor und Weißenberg über ein ca. 150 Meter hohes Viadukt in Richtung Pfefferkuchenstadt. Linkerhand sind die Reste der alten Wuischker Mühle zu sehen.
- Ca. 150 Meter nach dem Viadukt verlässt man den Bahndamm und folgt dem Weg "Zur Wuischker Mühle" nach osten (weg von der Skala). Vorbei an der Brache der Wuischker Mühle wechselt man am Ende des Weges auf die "Wuischker Straße" nach rechts in Richtung Weißenberg.
- An deren Ende angekommen biegt man wieder nach rechts auf die "Straße und der Einheit" und gelangt direkt auf den Marktplatz von Weißenberg.
In der Stadt Weißenberg lohnt sich in jedem Fall ein Besuch des Museums Alte Pfefferküchlerei. Das Museum gilt als einziges europäisches museal genutztes Denkmal des Pfefferkuchenhandwerks und bietet ganzjährig Kaffee und selbstgemachtes Gebäck an.
Das Pfefferkuchenhandwerk existiert in Weißenberg bereits seit 370 Jahren. Nachdem Einfall der Schweden im 30-jährigen Krieg brannte ganz Weißenberg nieder. Die Alte Pfefferküchlerei wurde im Fachwerkstil wiederaufgebaut und befindet sich heute direkt am Marktplatz. Als Anerkennung für beispielhafte denkmalpflegerische Sanierung 1992 mit "Europa Nostra" Preis ausgezeichnet.
Am Seiteneingang des Rathauses gelang man zu einem öffentlich zugänglichen WC.
Außerdem bieten das Restaurant Toro und das Kebab-Haus Möglichkeiten für eine Stärkung. - Vom Marktplatz aus nach links abbiegend geht man für ca. 80 Meter auf der Breitscheidstraße, wechselt dann für ca. 50 Meter auf die Berggasse und gelangt dann wieder auf die Breitscheidstraße, welche nach wenigen Metern zur Bahnhofstraße wird.
- Kurz danach erscheint rechts das Hotel und Gasthaus "Zum Bahnhof", in dem sich Besucher noch eine Möglichkeit zur Stärkung haben.
- Hinter dem Hotel führt nach 50 Metern der Weg "Industriestraße" mit dem Roten Strich wieder rechts in den Ortsteil Weicha.
- Am Abzweig zum Bahndamm halten sich Besucher diesmal links und folgen dem Radweg Sorbische Impressionen nach Weicha.
Auf dem Rückweg nach Weicha bietet sich noch einmal der Blick auf das beeindruckende Viadukt der Bahnstrecke zwischen Radibor und Weißenberg. Erbaut wurde es zwischen 1902-1903. Es besteht aus Beton und hat 11 Bögen. Die Länge beträgt 169,9m. Es hat eine Höhe von 18,5m und eine Breite von 4,0m. Der Bogenradius misst 500m. Noch kurz vor Kriegsende, im Mai 1945, wurde es zum Teil gesprengt. Nach dem Krieg ist es wiederaufgebaut worden. - Nach etwa zehn Minuten erreichen Wanderer den Ausgangspunkt der Tour am Weichaer Hof.
Toureigenschaften
Einkehrmöglichkeit
Rundweg
Ausrüstung
- Festes Schuhwerk
- Mückenspray
- PowerBank
- Getränke und Proviant
Anreise & Parken
Autobahn A4 Abfahrt Weißenberg - OT Weicha
kostenfrei am Weichaer Hof
Bitte nutzen Sie die aktuelle und digitale Fahrplanauskunft des ZVON.
Weitere Infos / Links
Bitte erfragen Sie vor Ihrer Wanderung Öffnungszeiten, Preise und weitere Details direkt beim Anbieter:
Weichaer Hof (Hauptstraße 24, 02627 Weißenberg OT Weicha, Tel. 035876 46520)
Pro Gröditz (Am Schloss 12, 02627 Weißenberg OT Gröditz, Tel. 0174 6680077 oder pro.groeditz@web.de)
Museum Alte Pfefferküchlerei (Markt 3, 02627 Weißenberg, Tel. 035876 40429)
Restaurant Toro Weißenberg (August-Bebel-Platz 13, 02627 Weißenberg, Tel. 0159 054 296 16)
Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft
Literatur
Brochüre "Auf Entdeckertour in der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft" (sorbisch: Na slědźerskej turje přez kónčinu Hornjołužiska hola a haty) und online auf www.oberlausitz-heide.de
Autor:in
OHTL e.V.
Organisation
oberlausitz.
Tipp des Autors
- Ein Besuch im Museum "Alte Pfefferküchlerei"
- Picknick im Freien
Sicherheitshinweise
- Bei Regen und Schneefall ist mit erhöhtem Gefahrenrisiko an den Ufern des Löbauer Wassers zu rechnen. Es wird empfohlen, die Tour nur in den Monaten von April bis Oktober und generell nicht nach starkem Regenfall zu laufen.
- Die Strecke ist nicht barrierefrei. (Kinderwagen, Rollstuhl)
- Aufgrund einer lückenhaften Netzabdeckung wird empfohlen, die Tour vor dem Start zu downloaden.
Karte
Diverses Kartenmaterial für die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft gibt es im Onlineshop der Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH.