Wie erfolgt die Anreise?
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- 03:25 h
- 261 m
- 267 m
- 295 m
- 416 m
- 121 m
- 12,21 km
- Start: Parkplatz Göltzschtalbrücke
- Ziel: Parkplatz Göltzschtalbrücke
Der neogotische Klinkerbau der Stadtkirche in Mylau (1890) beherbergt eine Silbermannorgel aus dem Vorgängerbau von 1731. Auch die Bleiglasfenster sind sehenswert.
Die Egerer Brücke in Mühlwand ist Teil der Via Imperii (Reichsstraße) von Leipzig über Altenburg, Zwickau nach Eger/ Cheb in Böhmen. Dieser Handelsweg ist um die 850 Jahre alt. Die erste Brücke über die Göltzsch gab es nachweislich 1573, die jetzige Bogenbrücke aus Bruchsteinen wurde 1756/58 gebaut.
Unweit der Brücke auf der linken Seite befindet sich in einem trichterförmigen Einschnitt das Gelände eines 1827 stillgelegten Alaunbergwerkes. Ab 1691 wurde in den ersten drei Gruben Alaunschiefer gefördert, Alaun gesotten und verkauft. Der Abbau erfolgte anfangs im Tagebau, später untertage. Im Inneren des ehem. Alaunwerkes befindet sich eine Tropfsteingrotte, die durch das Hochwasser 2013 verschüttet wurde. Nach jahrelangen Sanierungsmaßnahmen ist das Bergwerk am 7. Oktober 2017 mit einem Fest für Besucher wieder eröffnet worden. (Öffnungszeiten: Sa./So. 13 – 16 Uhr, http://www.alaunwerk.de)
Bei einem Abstecher gelangt man zum Eingang des Besucherbergwerkes und Resten einer Röstbühne. Die ehemals haushohen Schlackenhalden wurden abgebaut und das Material vermahlen. Dieses Alaunschiefermehl wurde zur Mörtelherstellung beim Bau der Göltzschtalbrücke verwendet.
Zur Geschichte der Göltzschtalbrücke
Eine der größten Sehenswürdigkeiten und gleichzeitig Wahrzeichen des Vogtlandes überspannt das Tal der Göltzsch zwischen Mylau und Netzschkau, die Göltzschtalbrücke. Sie ist die größte aus Ziegeln errichtete Brücke der Welt und sie entstand in einer Zeit, wo andernorts Brücken mit 30 m Höhe wegen fehlender Kenntnisse in der statischen Berechnung kurz vor ihrer Fertigstellung in sich zusammenbrachen.
Durch den Bau der Eisenbahnstrecke Leipzig - Nürnberg musste sich das Sächsisch - Bayerische Eisenbahn - Unternehmen mit der Errichtung von zwei Brücken beschäftigen, die für die damalige Zeit beispiellos in ihrer geplanten Größe waren. Man überlegte sich sogar alternative Strecken jedoch blieb die Suche nach einem anderen Schienenverlauf erfolglos. So wurde ein Preisausschreiben veranstaltet, an dem sich viele Techniker aus Deutschland beteiligten aber alle eingesandten Entwürfe hatten einen entscheidenden Mangel - keine der Konstruktionen war wissenschaftlich berechnet. Die Entwürfe waren aus dem Gefühl heraus entstanden und einer konnte sagen, wieviel die fertige Brücke tragen würde bzw. ob sie die entstehenden Vibrationen verkraften kann.
Deshalb beauftragte man Professor Andreas Schubert mit der statischen Berechnung. Er derzeit Leiter einer Bausachverständigengruppe, die für den Brückenbau eingesetzt war und hatte sich schon länger mit der Berechnung von Brücken beschäftigt. Es fehlten ihm nur noch einige Versuche um seine Theorie zu bestätigen, woraufhin ihm die Eisenbahnverwaltung die benötigten Mittel zur Verfügung stellte.
Im Jahr 1846 war dann Baubeginn. Die Baupläne mussten dann jedoch noch einmal geändert werden, da man bei der Pfeilergründung an der Talsohle nicht auf festen Boden stieß, ein weiteres Graben zu aufwendig wurde und auf technische Schwierigkeiten stieß.
Fünf Jahre wurde an der Ziegelsteinbrücke gearbeitet, bis sie schließlich 1851 der Öffentlichkeit übergeben wurde. Bei der Einweihung galt die Göltzschtalbrücke als die höchste Eisenbahnbrücke weltweit. Für den Bau wurden täglich 50.000 Ziegel im ungewöhnlichen Dresdner Format von fast 20 Ziegeleien entlang der Bahnstrecke gebrannt. Das Baugerüst, so sagt man, verbrauchte 23.000 Bäume, andere sprechen von 230.000 Baumstämmen.
Insgesamt waren 1736 Arbeiter mit dem Bau beschäftigt. Aufgrund mangelnder Sicherheitsmaßnahmen kam es jedoch zu zahlreichen Unfällen und sogar 31 Todesfälle wurden während der Bauzeit verzeichnet.
Die Brücke ist 574 m lang und 78 m hoch, mit teilweise 4 Etagen und 81 Bögen.
Gut zu wissen
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Wir starten vom Parkplatz in westliche Richtung über den unmarkierten Fußweg zur Brücke. An der Info-Tafel gehen wir rechts in die Senke und folgen dem gelb markierten Wanderweg (VPW-Talweg) in östlicher Richtung. Er führt an der Göltzsch entlang durch einen hohen Mischwald bis zum Karl-Marx-Ring.
Wir gehen nach rechts an einer grünlichen Villa vorbei bis an die Netzschkauer Straße. Wir überqueren die Straße, folgen ihr nach links bis zur 2. Ampel und gehen rechts zum Marktplatz von Mylau und damit auch zur Kirche.
Neben dem Eingangsportal der Kirche befindet sich das Markttor, durch das wir zur Vorburganlage gelangen. Sollte dieser Aufgang gesperrt sein (1. November bis Ostern), dann gehen wir links die Burgstraße hinauf bis zum Friedenshain (links an der Burgstraße und rechts die Gebäude des Gymnasium) und im spitzen Winkel weiter rechts hinauf zum Haupttor der Burg. Auf halber Höhe steht das alte Gärtnerhaus.
Wir gehen wieder den Burgberg hinab, über den Friedenshain zur Alaunstraße, Hirschstein und weiter bergauf in Richtung Mühlwand der roten Markierung folgend bis zum grünen Hinweisschild „Hirschstein“. Von diesem Felsplateau aus hat man einen schönen Blick auf das Mylauer Freibad (1895 eröffnet) und die Umgebung. Hier wird die Göltzsch gezwungen, eine 50 m hohe Felsenklippe in einem großen Bogen zu umfließen. Unterhalb des Hirschsteins führt der Göltzschtalradweg auf einem alten Bahndamm nach Lengenfeld.
Wir folgen weiter dem rot markierten Wanderweg in südöstlicher Richtung, durchqueren ein steiles Kerbtal und gehen hinauf zur Talstraße, die von Rotschau herab führt. An der Straße halten wir uns rechts und wandern an den Kreuzholzhäusern vorbei allmählich ins Tal der Göltzsch bis zur "Liegenden Falte", einem geologischen Denkmal (links neben der Straße ein aufgelassener Steinbruch, Hinweistafel). Die Kreuzholzstraße mündet am Mühlwander Berg in eine von links in Serpentinen herab führende alte Heer- und Handelsstraße, die über die Egersche Brücke (Baudenkmal) die Göltzsch überquerte.
Wir gehen über die neue Straßenbrücke bis zum Parkplatz am „Grünen Tal“, überqueren die Mylauer Straße und gehen unmittelbar nach dem Wohnhaus rechts den Weg hoch, der wie eine Zufahrt aussieht. Der Tierschutzzaun hat eine Tür, die man öffnet, um den gelb markierten Weg (VPW) fortzusetzen. Wir wandern den Berg hoch durch den Wald und kommen oben zum Waldrand mit guter Aussicht auf Lauschgrün und Umgebung. Unser Weg führt in NW-Richtung auf halber Höhe teils durch den Wald, teils durch Felder mit wechselnden Ausblicken. Am Ende des Feldweges steht eine überdachte Sitzgruppe für eine Rast. Von hier haben wir freie Sicht auf Mylau (Burg, Kirche), Obermylau (Höhenweg), Reichenbach (Neubaugebiet bis Wasserturm) und Rotschau. Wir wandern nun den Weg nach rechts hinab ins Tal nach Mylau und kommen über die Kalkgasse ganz nahe beim Markt an.
Vom Mylauer Markt zur Göltzschtalbrücke wählen wir den Höhenweg, Teil des VPW.
Wir überqueren die Braustraße und gehen den Obermylauer Berg hinauf, vorbei an einem Steinkreuz (wahrscheinlich aus der Vorreformationszeit). Beim Ortsausgangsschild Mylau gehen wir scharf nach links, der roten Markierung (VPW) folgend, in westliche Richtung.
Bei trockenem Wetter kürzen wir ein wenig ab, indem wir am Fuße des Obermylauer Bergs die erste Abzweigung nach links (Friedhofstraße) nehmen. Die Straße geht hinter der Bebauung in einen Fußsteig über, der am Ende steil bergauf führt und an einer Wiese endet. Dort gehen wir nach links am Gartenzaun entlang weiter bis zu einem Aussichtspunkt (vor dem Sendemast). Ganz Mylau kann man von hier aus überblicken. Die Burg überragt mit ihren 3 verschiedenen Türmen den Ort. Davor befindet sich der 72 m hohe Kirchturm. In der Ferne sieht man die Erhebung des Kuhberges mit seinem 21 m hohem Aussichtsturm und dem höheren Telekomturm, sowie die “Wilhelmshöhe” mit dem Perlaser Turm. Auch die Staffelgiebel des Netzschkauer Schlosses sind zu sehen. Der Höhenweg führt weiter, bis wir auf Wiesengelände bei einer überdachten Sitzgruppe wieder einen herrlichen Ausblick haben, diesmal auf die Göltzschtalbrücke und Umgebung.
Wir gehen bergab bis zum Feldrain (bewachsen mit Büschen) und dann auf halber Höhe weiter zum Wald. Bis zur Brücke wandern wir durch einen schattigen Buchen-Mischwald. Unmittelbar an der Göltzschtalbrücke gehen wir durch den oberen Brückenbogen den Hohlweg hinab und durch den unteren Bogen auf dem Fußweg zum Infopunkt am Parkplatz.
Toureigenschaften
Kulturell interessant
Rundweg
Weitere Infos / Links
Autor:in
Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH
Organisation
Vogtland - Sinfonie der Natur
Tipp des Autors
In Mylau steht eine der besterhaltenen Burganlagen im Vogtland. Sie beherbergt ein sehenswertes Museum zur Kulturgeschichte der Region. Das Gärtnerhaus vor der Burg wird für Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Darüber hinaus ist das Alaunbergwerk, der Höhenweg und der Hischsteinfelsen mit guten Ausblicken, Wald und Wiesen zu empfehlen.