- 3:30 h
- 93,00 km
- 329 m
Die nur 9 km sollten nicht unterschätzt werden: Der Weg führt vom Flusstal hinauf auf die weithin sichtbare Kalksteinwand Plesse, zum im Oktober 2023 neu eröffneten Aussichtsturm Plesse auf 479 m und an das Nationale Naturmonument Grünes Band Hessen mit seinem Kolonnenweg (auf 430 m):
Vorbei an Flachlandmähwiesen, die teils von Schafen beweidet werden, führt der Weg von Wanfried zunächst zum Wasserfall Elfengrund. Dieser ergießt sich über Kalktuff und wächst durch biochemische Prozesse immer weiter in die Höhe. Rezente Kalkablagerungen im Elfengrund und die Muschelkalke aus dem Erdmittelalter, prägen die Landschaft. Der Weg führt durch artenreiche Kalk-Buchenwälder. Ab und zu ist eine Eibe zu entdecken. Der Wald am Premiumweg ist seit 2023 als Naturwald ausgewiesen und aus der Bewirtschaftung genommen, er soll sich zu einem Urwald entwickeln und der Artenvielfalt dienen. Im weiteren Verlauf führt der Weg direkt an und durch das Nationale Naturmonument Grünes Band Hessen. An der 1640 und 1755 durch Bergstürze entstandenen Steilwand des Plessefelsens brütet der Wanderfalke und auch der seltene Uhu ist hier zu Hause. Oben auf diesem Muschelkalkplateau und an seinen Fels- und Schutthängen haben sich seltene Pflanzen wie die Kalkaster, Orchideen, Enziane und die Türkenbundlilie angesiedelt. Der Aussichtspunkt am Plesseturm erlaubt einen grandiosen Blick über das Werratal. Zurück geht es durch Wiesen und Wälder, vorbei an Streuobstwiesen und einem Grillplatz mit Wassertretanlage. Das FFH-Gebiet „Plesse-Konstein-Karnberg“, durch das der P5 teilweise führt, ist Teil des Biotopverbundes Grünes Band und des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000.
In den Räumen des Ritterguts Kalkhof, - man kann ihn vom Weg aus im Tal liegen sehen, und über einen kurzen Abstecher besuchen -, wurde im September 1945 Geschichte geschrieben. Dort wurde das Wanfrieder Abkommen zwischen Amerikanern und Sowjets geschlossen und durch gemeinsames Anstoßen mit alkoholischen Getränken besiegelt. Landläufig nennt man die so entstandene veränderte Grenzführung „Whisky-Vodka-Linie“. Damit sich die Eisenbahnlinie komplett auf amerikanischem Territorium befand, wechselten mehrere Dörfer die Zugehörigkeit zu sowjetischer und US-amerikanischer Besatzungszone.
Nach der Wanderung können Sie am ehemaligen Wanfrieder Endhafen der Weser-Werra-Schifffahrt, der Schlagd, entspannen. Der Endhafen war es, der dem fachwerkbunten Ort nicht nur Handel, Blüte und Reichtum, sondern 1608 auch die Stadtrechte bescherte. Die beliebte Hafengaststätte hat einen großen Freisitz direkt an der Hafenmauer mit Blick auf zwei alte Schuten (Lastenkähne). Sehr sehenswert ist auch die Fachwerkaltstadt Wanfrieds, die augenscheinlich vor allem in der Renaissancezeit ihre Blüte erlebte, als Wanfried Hafen vor allem für die Reichsstadt Mühlhausen war.
Mehr Kilometer: Über den Dietemannpfad (24) lässt sich die Wandertour erweitern. Der Dietemannpfad mündet auf den P12, so lassen sich beide Premiumwege kombinieren. Außerdem erweitert der Rundweg 3 Kratzberg die Wanderstrecke.
Weniger Kilometer: Über den Rundweg 2 Elfengrund lässt sich der P5 ein wenig abkürzen.
Gut zu wissen
Toureigenschaften
Einkehrmöglichkeit
Familienfreundlich
Rundweg
Ansprechpartner:in
Geo-Naturpark Frau-Holle-Land
Autor:in
Geo-Naturpark Frau-Holle-Land
Organisation
Geo-Naturpark Frau-Holle-Land
Lizenz (Stammdaten)
Geo-Naturpark Frau-Holle-Land
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