Der Frießnitzer See ist mit einer Burgruine vergleichbar, sind doch erste Hinweise auf sein Bestehen bereits seit dem Hochmittelalter bekannt. Auch wurde im Laufe der Jahrhunderte seine Gestalt vielfach verändert. Der hohe Sedimenteintrag des Buntsandsteins führte zu einer wechselnden Verlandung/Entschlammung, Vergrößerung/Verkleinerung und schließlich Dammaufschüttung, so dass der „See“ eigentlich ein Teich wurde – ein von Menschenhand geschaffener Biotop. Sein hoher Wert für die Natur wurde früh erkannt und schon im 19. Jahrhundert botanisch und ornithologisch untersucht, wobei die Ornithologie zu dieser Zeit vor allem mit der Flinte betrieben wurde. Erwähnt seien hier der „Vogelpastor“ Christian Ludwig Brehm, der Vater des berühmten Alfred Brehm, und Karl Theodor Liebe. In der DDR wurde am See eine Entenmast eingerichtet mit den negativen Folgen hoher Eutrophierung. Auch die Vegetation unterlag vielfältigen Veränderungen. So verhinderte die Trinkwasserzone im Verlandungsbereich lange Jahre eine wirkungsvolle Beweidung. Vor und nach der deutschen Wiedervereinigung hatte sich der Frießnitzer
Ornithologe Hans Günter Baum für das Gebiet eingesetzt und seine Unterschutzstellung voran getrieben. In den letzten Jahren wurden u. a. erfolgreich Schilf eingebracht und neue Kopfweiden gesteckt. In all der Zeit ist der See/Teich ein Hotspot der Ornithologie in Thüringen und ein Mekka für Birdwatcher geblieben, die heute das Spektiv anstatt der Flinte zum Einsatz bringen.
Mit der 2013 durch den NABU erfolgten Entschlammung des Sees, dem Erwerb von Flächen und der Einrichtung einer extensiven Beweidung mit Wasserbüffeln ist bereits jetzt (2015) schon eine erhebliche Verbesserung des Biotopwertes, nicht nur für Vögel, zu erkennen.
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